Dienstag, 18. Januar 2011

Bin wieder da, aber bald wieder weg

Sitze also wieder in einem Browsing Center, leuchtend tuerkisblaue Wande, direkt unter einem Ventilator, der mir schoen ins Gesicht blaest, um beinah halbneun Uhr abends, und weiss nicht so recht, wo ich anfangen soll.

Vielleicht damit, dass meine Fuesse soeben von Muecken aufgefressen werden.

In den vergangenen zehn Tagen habe ich eine Erkaeltung ueberstanden, war in einem indischen Heim zur Pongalfeier eingeladen (Neujahr und Erntedank), mit Wasserbueffeln, Kuehen, Ziegen, einer auf offenem Feuer gekochten Reisgruetze und einem aus Kuhdung gebauten und mit vielen Blumen geschmueckten Altar. Habe das Wasser gruener Kokosnuesse getrunken und ein kleines Feuerwerk in einem Bergdorf auf dem Dach einer Schule veranstaltet. Habe am Ufer eines heiligen Flusses zu griechischer Musik getanzt und mich von einem Elefanten segnen lassen. Habe viele, viele kleine indische Haende geschuettelt und mir ein Buch mit dem Titel "Be as you are" gekauft. Bin halbwegs um einen heiligen Berg herumgewandert und habe in einer alptraumhaften Stunde in einer vor Menschen und Fahrzeugen kochenden indischen Kleinstadt Mittagessen fuer sechzehn hungrige Menschen organisiert, das wir dann im Stehen neben den Mauern eines Miniaturtempels von Papptellern verzehrten. Ich habe mich hundert Mal ueber Inder aufgeregt und war tausend Mal entzueckt von ihnen.

Die Gruppe ist heute nach Chennai abgereist, und ich habe noch knappe zwei Wochen fuer mich allein. Werde drei Naechte in Tiruvannamalai im Sri Ramana Ashram verbringen. Hab ein wenig Schiss davor, es ist naemlich eine Riesenanlage. Werde bald wieder von mir hoeren lassen, solange ich noch Zugang zum Internet habe. Danach fahre ich naemlich wieder zu meinen Moenchen, und dann ist cyberfreie Zeit angesagt...

Ich denk an Euch, und mir geht es gut (und den Muecken auch, die jetzt ordentlich vollgefressen sind).

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