Freitag, 21. Januar 2011

Von der Sinnlosigkeit des Reisens

Heute gab es zum Abendessen einen kleinen Klecks von was, was beinahe wie Kaese schmeckte. Ich bin jetzt schon eine Essens-Expertin, hab mich schon dran gewoehnt, dass es zu jedem Essen auch irgendeine suesse Sosse oder Paste gibt, die man zusammen mit dem Reis und der Sambalsosse in sich hineinschleckt. Ich habe auch beobachtet, dass es durchaus moeglich ist, Fluessigkeit mit der Hand zu essen, bloss haette ich mich das so nicht getraut, wie ich es bei den Indern gesehen habe.

Heute sehnte ich mich nach europaeischem Essen. Danach, in meiner eigenen Kueche zu stehen, zu kochen, Brot zu backen. Nach einer Tasse gutem (zuckerfreiem) Kaffee. Nach Menschen, die einen gewoehnlichen Alltag haben, mit Arbeit und Routine, die nicht ihre Zeit damit verbringen, vor dem Grabmal eines Heiligen zu sitzen und selber heilig auszusehen.

Heute kam es mir ziemlich sinnlos vor, in Indien zu sein. Ueberhaupt sinnlos, irgendwo andershin zu fahren und nicht da zu bleiben, wo man schon ist.

Fuer meine naechsten Tage im Saccidananda (Shantivanam) Ashram habe ich mir zwei Buecher gekauft: Total Freedom (The Essential Krishnamurti) und The Life of Pi von Yann Martel.

Ich werde auch in den naechsten Tagen von mir hoeren lassen, wenn auch nicht so haeufig. Morgen geht es ausserdem in die St Joseph Augenklinik in Tiruchirapalli, wo ich mir eine neue Brille verpassen lassen will. Hoffe, dass dort am Samstag auch gearbeitet wird. Die Busfahrt soll angeblich 5 Stunden dauern. Hallo, dort draussen schon mal jemand mit einem indischen Bus gefahren? Mein erster Versuch, in Indien Bus zu fahren, endete damit, dass ich nach zwei Stunden immer noch dastand, weil alle Busse schon voll waren, bevor sie ueberhaupt an der Haltestelle angekommen waren...

Liebe Gruesse an Euch alle.

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