Mittwoch, 5. Januar 2011

Heute war irgendwie alles zu viel

Nachdem ich heut morgen in einer einstuendigen Behandlung (mit Klangschalen, Kristallen, Wasser) meine Chakras gereinigt gekriegt habe, war mir am Rest des Tages irgendwie alles zu viel. Indien war heute laut, schmutzig, anstrengend, aufdringlich, und ich hatte wenig Widerstandskraft, hab nur die Oberflaeche gesehen.

Hab mich ausserdem in den ersten Tagen etwas zu sehr dem Shopping hingegeben, das entzieht Prana (Lebensenergie, Lebenshauch), wie schliesslich jeder weiss...

Sass lange auf der Dachterrasse und schaute dem Schuster zu, der vor seinem Laden auf dem Boden sass, Leder zuschnitt, Sohlen mit Leim beschmierte. Kaufte spaeter ein Paar Schuhe von ihm, rot und schwarz.

Zum Morgentanz kam eine Affenhorde auf die Terrasse, und die entzueckten Rufe unserer Frauen ermuntert, wurden sie gleich frech, versuchten Wasserflaschen zu oeffnen, in Rucksaecken zu wuehlen. Schliesslich zogen sie ab und warfen in den restlichen Stockwerken des Hotels alle Abfalleimer um, klaubten Bananenschalen heraus, um daran herumzuknabbern.

Fuehlt sich schoen an, hier im AC-gekuehlten Internetcafe zu sitzen, neben einer Touristin ganz in Orange, die eifrig mit den Tasten klappert.

Vor zwanzig Jahren, sagte mein trauriger Chakra-Healer, der seine Kunst von Moenchen im Himalaya gelernt hat, war Mamallapuram ein ganz anderer Ort, es kamen nur Hippies hierher. Heute geht es nur ums Geschaeft.

Was uebrigens das Beste an Indien ist: Ich kriege richtige Korkenzieherlocken, die nach der Ayurvedamassage gestern ausserdem oelig waren und beinahe schwarz aussahen.

Und die tomatenrote Hose, die ich gestern beim Schneider in Auftrag gegeben habe, wurde super.

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